Umbaupläne nehmen Gestalt an
Bürgerinformation zu Waldseebad am 28. Juni
Visualisierung im Gemeinderat präsentiert
Von BNN Redaktionsmitglied Dominic Körner
Gaggenau. Die Pläne für den Umbau des Gaggenauer Waldseebades sind veröffentlicht worden. Am Montag wurden dem Gemeinderat zwei mögliche Varianten vorgestellt, an deren Ausarbeitung Vertreter des Ratsgremiums, der Stadtverwaltung und des Freundeskreises Waldseebad beteiligt waren. Beide Modelle sehen eine Mischform mit rund 2 000 Quadratmetern Wasserfläche Naturbad und 700 Quadratmetern technischem Bad vor. Laut der Verwaltung sollen die Umbaumaßnahmen zwischen 12,3 und 13,6 Millionen Euro kosten. Eine Wiedereröffnung des seit einem Hochwasser im Juni 2016 geschlossenen Bades wird für 2020 anvisiert.
Die von der Verwaltung favorisierte Variante (siehe Visualisierung) beinhaltet ein biologisches Schwimmer- (50 Meter) und Nichtschwimmerbecken (1 100 Quadratmeter Fläche). Vorgesehen sind ferner ein technisches – chloriertes – Schwimmerbecken (25 Meter), ein Sprungbecken, ein Nichtschwimmerbecken mit Rutsche sowie zwei Kleinkinderbecken (biologisch und technisch). Denkbar ist, das ungechlorte Becken für Kleinkinder in den Nichtschwimmerbereich zu integrieren; die Stadtverwaltung zieht aber, auch aus Sicherheitsgründen, die in der Visualisierung abgebildete Variante eines eigenen Beckens vor. Die bestehende Struktur wolle man erhalten, heißt es aus dem Rathaus. Mit Fördermitteln sei nach derzeitigem Stand nicht zu rechnen.
Im hinteren Bereich verläuft der Traischbach aus Hochwasserschutzgründen unterirdisch. Seine Verdolung wird vergrößert, um einem 100-jährigen Hochwasser standhalten zu können. Rund um die Becken wird der Bach offen durch das Bad geführt, aus ökologischen und optischen Gründen. Hier verläuft das Wasser laut Bürgermeister Michael Pfeiffer bis zu einer mittleren Höhe, bei Hochwasser sorgt der unterirdische Abschnitt für Entlastung. Der Hochwasserschutz rund um das Bad kostet voraussichtlich eine weitere Million Euro, die Bauarbeiten dafür könnten bereits dieses Jahr beginnen.
An den Gedankenspielen zur Neugestaltung des Bades war neben der Gaggenauer Jugend und dem Freundeskreis Waldseebad auch die Projektgruppe „Zukunft Gaggenau 2030“ beteiligt. Sie setzt sich aus Mitgliedern des Gemeinderats, Vertretern der Verwaltung, der Wirtschaft und der Vereine zusammen. Allen Akteuren sei wichtig gewesen, erklärte Pfeiffer am Montag bei einem Pressetermin im Rathaus, „dass keine Liegefläche verloren geht“. Ein großes Augenmerk habe man überdies auf seniorengerechte Beckeneinstiege, eine ausreichende Anzahl an Schattenplätzen und auf ein stimmiges Infrastrukturkonzept gelegt. Demnach ist vorgesehen, die Zahl der Parkplätze von 200 auf künftig 350 zu erhöhen.
Hier kommt der bisherige Standort der Filteranlagen auf der anderen Straßenseite ins Spiel, der künftig, so Pfeiffer, nicht mehr benötigt würde. Stattdessen sei ein großer Anbau an das zuletzt von den Bademeistern genutzte Gebäude geplant. Die Badeaufsicht zieht in die Mitte der Anlage um und erhält eine Plattform zur besseren Übersicht über die Becken. Den Kiosk, kündigte Pfeiffer an, wolle man „aufhübschen“. Wie der Bürgermeister weiter ausführte, würde eines Basisvariante des Umbaus („Nur das Nötigste“) rund 8,3 Millionen Euro kosten. Da man aber den Kioskbereich neu gestalten, eine Strandbar einrichten und die Zufahrtstrecke optimieren wolle, kämen weitere Ausgaben hinzu. Auch die geplante Parkplatzerweiterung und die Sanierung von Bestandsgebäuden erhöhten das Volumen. Positiv aufgenommen wurden die Entwürfe vom Freundeskreis Waldseebad. „Ich bin angenehm überrascht“, sagte die Vorsitzende Sabine Arnold beim Pressetermin im Rathaus, „fast alle unserer Anregungen wurden eingearbeitet.“
Am 23. Juli soll der Gemeinderat die Entwurfsplanung absegnen. Zuvor haben nochmal die Gaggenauer das Wort – bei einer Bürgerinformation am Donnerstag, 28. Juni, um 18 Uhr in der Jahnhalle. Läuft alles glatt, ist eine Wiederöffnung des Waldseebades während der Saison 2020 möglich. Pfeiffer: „Wir wollen keine Zeit verlieren.“