Waldseebad: Zeichen stehen weiter auf Streit
Noch läuft das„Beweissicherungsverfahren"
Von BNN Redaktionsmitglied
Lutz Stein
Gaggenau. Wie geht es weiter mit dem inzwischen auch juristischen Streitthema Waldseebad? Bekanntermaßen will die Stadt den damaligen Planer Rainer Grafinger in die Pflicht zum Schadenersatz nehmen, nachdem sich im Lauf der vergangenen acht Jahre erhebliche Mängel eingestellt haben.
Vor dem Landgericht Baden-Baden fand kürzlich ein so genannter Beweissicherungstermin statt (wir berichteten), Szenario: Zwei vom Gericht bestellte Gutachter stellten sich den Feststellungen beider Parteien zum streitigen Sachverhalt und beantworteten einen umfangreichen Fragenkatalog des Gerichts.
Beim Streit zwischen Stadt Gaggenau und dem renommierten Naturbad-Planer Rainer Grafinger geht es nicht um „Peanuts". In Rede stehen mindestens 500.000 Euro, ein Betrag, den die Kommune für die Beseitigung der jetzt aktuellen gravierenden Mängel glaubt aufwenden zu müssen.
Hauptsächlich geht es um die Leistungsfähigkeit der Anlage zur Renaturierung des Badewassers - zwei Becken für das an publikumsträchtigen Badetagen arg „strapazierte” Badewasser. Die wird seitens der Stadt als zu gering eingestuft, mit der Folge einer für Badegäste quasi schwer erträglichen Algenbildung im Schwimmerbecken. Dies wird seitens der Kommune als Planungsfehler gewertet, die Vertreter Rainer Grafingers schließen allerdings nicht aus, dass dies auf unsachgemäße Wartung der Anlagen zurück zuführen sein könnte.
Vermutlich erheblich teurer als der zukünftige Umgang mit Algenbildung könnte eine Instabilität des Bodenbelags im Schwimmerbecken werden. Diese ist darauf zurückzuführen, dass Grundwasser den neu angebrachten Bodenbelag „angehoben" hat. Der Grund des Beckens ist nach Planung Grafingers abgesenkt worden, laut Auffassung der Kommune, ohne den Grundwasserpegel und dessen Auswirkungen zu berücksichtigen.
Laut Landgericht Baden-Baden haben die streitenden Parteien noch Gelegenheit weitere Fragen an die Gutachter zu stellen. Nach Abschluss des gerichtlichen Beweissicherungsverfahrens, mit dem Ende Januar gerechnet wird, können Grafinger und Stadt Gaggenau über ihr weiteres Vorgehen entscheiden - die Zeichen stehen auf Streit.
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