Es gibt nicht nur eine Ursache
Die Algenproblematik im Waldseebad und die Bedeutung möglicher Planungsfehler
Von Thomas Senger
Gaggenau - Mindestens 2,3 Millionen Euro werde eine Ertüchtigung des Naturbads Waldseebad kosten. Das hat Gutachter Hardy Gutmann kürzlich im Gemeinderat gesagt. Wie berichtet, hat die Stadt ein Beweisverfahren gegen Naturbadplaner Rainer Grafinger angestrengt. Das Landgericht Baden-Baden seinerseits hat ein eigenes Gutachten in Auftrag gegeben. Es soll Ende 2013 vorliegen. Wo liegen die Knackpunkte das Naturbads?
Das Bad kann steigende Besucherzahlen vorweisen, es hat in der Beliebtheit kräftig zugelegt. Die Wasserqualität wird als unbedenklich eingestuft, doch langfristig bestehe Handlungsbedarf. Im Raum stehen mehrere Sachverhalte. So gilt unter anderem die Hydraulik als nicht ausreichend; die Reinigungsfilter sollen ungenügend durchströmt werden, und die Uferbefestigung des Beckens sei mangelhaft.
Kritiker monieren seit der Neueröffnung 2006, dass die Teiche, in denen das Badewasser gereinigt wird, zu klein seien. Eine Planansicht aus dem Jahr 2003 zeigt, dass ursprünglich ein großer Bereich zwischen Waldseebad-Parkplatz und Traischbachstadion für die Wasseraufbereitung vorgesehen war (siehe Bild) - er war deutlich größer als die letztlich realisierte Fläche. Denn aus Landschaftsschutzgründen sei das Vorhaben abgelehnt worden. Die heutigen Sickerteiche entsprächen, so monieren Kritiker, nur 67 Prozent der Badefläche. Dies sei zu wenig.